DER BEGRÜNDER DES KWOON DO STELLT SICH VOR

 

 

 

 

SHI ZU RAINER FRANZOLET

6. Leong Toan Kwoon Do u. Shaolin Kempô Lehrer

Geboren bin ich 1954 in Homberg/Ndrrh., jetzt Duisburg.

 

Auf der Suche nach einer Selbstverteidigung, ich war damals fünfzehn Jahre, begegneten mir Judo und Karate sowie Tae Kwon Do in Form von Vorführungen im Fernsehen. Die Verbindung aus mentaler und körperlicher Übung, die Ästhetik dieser Kampfkunstformen und die Wirksamkeit begeisterten mich so tief, daß ich beschloß, mich einem Verein anzuschließen. In meiner Heimatstadt wurde Shaolin Kempô Chuan Fa (Chinesisches Boxen) als Abteilung in einem Ringverein neben Judo und Gewichtheben angeboten. Die dortigen Trainer waren zwar mit viel Begeisterung bei der Sache, der Gehalt des Trainings stellte mich jedoch nicht zufrieden. Dann schwappte das Amerikanische Kickboxen nach Europa und Deutschland. Ich stellte fest, daß ich dazu in der Lage war, die meisten Gegner mit Hilfe von Hand und Fußschützern zu "verprügeln". Bei solchen "Sportveranstaltungen" gab es dann auch die eine oder andere Auszeichnung. Ein Ausflug in die DKU (Deutsche Karate Union) bescherte mir und meinen damaligen Schülern dann anerkannte Titel auf nationaler Ebene.

 

Mittlerweile trainierte ich regelmäßig in Mönchengladbach bei Gerald Meijers, auch bekannt als Sifu Meijers, oder Chan Tjero Khan. Ich lernte dort Shaolin Kempô, Wu Shu, Chan Shaolim Si , Dju Ssu und Stockkampf. Hier erhielt ich das Lehrerdiplom im Shaolin Kempo (E.N.S.K.B.), den 4. Toan im Shaolin Kempô, im Shaolin Kung Fu, im Allkampf und wurde einer von Sifu Meijers Shaolin Priestern. Diese Zeit prägte meinen eigenen Stil (Kwoon Do) zu einem großen Teil. Ich habe viele andere Meister der Kampfkünste erlebt, jedoch keiner war so kreativ und effektiv wie der Stil von Sifu Meijers. Erstaunlicherweise wird er von vielen in Deutschland unterrichtenden Kampfkunstlehrern, welche bei ihm gelernt haben, nicht einmal erwähnt. Ich verdanke ihm sehr viel. Mit der Entwicklung um Herrn Meijers Anfang der 80iger Jahre und fast allem was danach folgte kann ich mich nicht identifizieren und lehne es als Klamauk ab.

 

Meine weiteren Kenntnisse im Bereich der Kampfkünste erweiterte ich in unzähligen Trainingsstunden bei verschiedenen Lehrern in unterschiedlichen Systemen. Ich lernte Kempo in Sri Lanka, Tae Kwon Do in Spanien, Kyu Kushin Kai in London, Shotokan Karate in Bedin im Takudai, Wado Ryu in Berlin, Pondo Kwan, Shaolin Kenpo, Kukishin Ryu in Bochum, Ju Jutsu, Pa Kua, Ta Lu, Chi Gung, Tai Chi Chuan und Ai Ki Do. Trainingsstunden bei Shaolin Priestern, die aus dem legendären Shaolin Kloster in China stammten, begeisterten mich nicht. Die Entwicklung ist dort stehengeblieben. Manchmal trainierte ich denselben Stil bei verschiedenen Lehrern, wobei die individuellen Vorlieben des jeweiligen Lehrers sehr ins Auge fielen. Bei all diesen vielen Angeboten fehlte mir immer die freie Entfaltung des Individuums. Jeder versuchte mich in ein System zu pressen. Jedoch kein System war flexibel genug, um es auf mich und meine Fähigkeiten und Bedürfnisse anzuwenden. So entstand Kwoon Do. Ich verband die unzähligen Informationen aus 20 Jahren Kampfkunsterfahrung mit eigenen Ideen und es entstand ein neuer flexibler Stil, der Kreativität nicht nur zuläßt, sondern fördert und fordert.

 

 

 

Anmerkung:

Rainer ist mittlerweile nach Südostasien ausgewandert, wird uns aber regelmäßig in Deutschland besuchen, um an den Kwoon Do Lehrgängen und Gürtelprüfungen teilzunehmen.