DOJOKUN
- Verhaltensregeln und Etikette im
Kwoon Do Training -
Dōjōkun (aus dem jap. wörtlich übersetzt
etwa "Anweisungen für die Lehrhallen des Weges") sind die Verhaltensregeln
des Bushido. Aufgestellt durch den indischen Zen-Mönch Bodhidharma im
Shaolin-Kloster fanden sie um 1750 durch Sakugawa auf Okinawa ihre
Verbreitung im Tode, Kempô und Karate-Do. Traditionell gibt es fünf solcher
Leitsätze.
Für das Kwoon Do haben wir 10 Grundregeln
zusammengestellt, die während des Trainings, egal ob innerhalb oder
außerhalb der Halle, unbedingt zu beachten sind:
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Im Kwoon Do verstehen
wir unser Dojo (kantonesisch: Kwoon) als eine Stätte der inneren Sammlung
und Ruhe, ein Ort der Konzentration und der Höflichkeit. Lautes und
aufdringliches Verhalten, Klatschen oder Pfeifen sind daher in unserem
Training völlig fehl am Platz.
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Beim Betreten oder
Verlassen unseres Dojo grüßen wir mit einer leichten Verbeugung. Dieser
Gruß gilt zunächst der Übungsstätte, aber auch unserem Lehrer (Sifu) und
unserer Trainingsgruppe.
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Sei pünktlich!
Vermeide es unbedingt, verspätet zum Kwoon Do-Unterricht zu kommen.
Sollte dies dennoch einmal der Fall sein, so grüße Lehrer und Gruppe
kurz mit einer leichten Verbeugung, spar dir alle Erklärungen und
Ausreden und warte auf ein Zeichen deines Lehrers, dich dort in der
Gruppe einzuordnen, wo du als "Zuspätkommer" am wenigsten störst: ganz
hinten nämlich!
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Das Verlassen des
Dojo während des Trainings gilt als unhöflich. Ist es dennoch einmal
unumgänglich, so zeige deinem Lehrer die Absicht durch eine leichte
Verbeugung an und warte auf seine Bestätigung. Melde dich auch wieder
genauso korrekt zurück.
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Sei aufmerksam!
Ob es um die Aufstellung der Übungsgruppe geht oder die Ausführung einer
neuen Partnerübung: sei so aufmerksam, dass dir kein Fehler unterläuft.
Jede Bewegung im Unterricht hat ihren Sinn, ihre Bedeutung, jedes
Kommando verlangt deine volle Konzentration!
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Sei höflich!
Zeige deinem Übungspartner, dass du ihn achtes. Streng dich an, ein
fairer und guter Partner zu sein. Nimm deinen Partner ernst,
unterschätze ihn niemals, trainiere aber auch nicht überheblich oder gar
herablassend mit ihm.
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Sei stark!
Zeige nie deinem Partner ein Zeichen von Schwäche! Lass dir nicht
anmerken, wenn du müde und erschöpft bist. Im Kampf wachsen deinem
Gegner im gleichen Maße die Kräfte zu, wie du Schwäche zeigst. Setz dich
während des Unterrichts nicht unaufgefordert hin; leg dich nicht,
während sich deine Kameraden bei einer Übung anstrengen, wenn du selbst
einmal eine Pause haben solltest. Während des Unterrichts stütz dich
nicht ab, lehne dich nicht an die Wand, verlasse nicht deinen Platz,
trinke nicht zwischendurch, es sei denn, für die gesamte Gruppe wird
eine Trinkpause gemacht, und zappele nicht unnötig herum. Überwinde
deinen inneren Schweinehund, sei hart zu dir selbst und zeig in allen
Situationen Selbstdisziplin.
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Sei gründlich!
Strebe immer nach dem höchsten Ziel: der Perfektion! Selbst wenn du sie
nie erreichen wirst, allein der Weg (Do) zählt! Wehre dich gegen
Müdigkeit, Unlust und Unaufmerksamkeit. Vergiss im Unterricht die Zeit,
widme dich nur der Sache selbst, deiner Übung und deinem Partner. Lass dich
nicht von außen ablenken und lenke selbst nie Andere ab! Auch
wichtige Dinge haben oft eine halbe oder eine Stunde Zeit!
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Sei sauber!
Bei einer Kampfkunst kommen Menschen miteinander auf "Tuchfühlung" und
in Kontakt. Daher müssen gewisse hygienische Grundbedingungen erfüllt
und beachtet werden. Wasch dir grundsätzlich vor dem Unterricht die
Füße, schneide Finger- und Fußnägel kurz und halte sie sauber. Achte auf
die Sauberkeit deiner Trainingskleidung (Gi). Uhren, Ringe, Halsketten, Stecker jeder Art
haben im Kampfkunst-Unterricht kein Platz. Kaugummi während des
Trainings: undenkbar!
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Sei beständig!
Du hast dich entschlossen, Kwoon Do zu lernen. Nun besuche regelmäßig
deinen Unterricht. Dein Lehrer und deine Partner mögen es gar nicht,
wenn du sie zu unnötigen Wiederholungen zwingst, nur weil du zu träge
warst, deinen Unterricht zu besuchen.

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